«Sie bringed eus wiiter» zielt darauf ab, einer positiven Entwicklung der Frauen im Sport beizutragen.

Am Weltfrauentag möchte der Grasshopper Club Zürich das Licht auf Frauen im Verein werfen, die uns jeden Tag aufs Neue inspirieren und voranbringen. Der Club möchte ihre Geschichten teilen und feiern, wie sie durch ihr Engagement und ihre Leidenschaft diesen inklusiven Sport weiterbringen. Zudem wird ihnen diese Plattform gegeben, sich zur aktuellen Situation im Sport und vor allem im Fussball zu äussern.

Luna Lempérière

Captain GC-Frauen

Zu Beginn der Saison 2021/22 wechselte Luna nach Zürich. Seit der aktuellen Spielzeit ist sie die Kapitänin der GC-Frauen. Die Innenverteidigerin ist somit der verlängerte Arm von Cheftrainerin Anne Pochert. Die 22-jährige Zürcherin galt früh als talentierte Spielerin und machte zwischen der U16 und U19 30 Spiele für die Schweizer U-Nationalmannschaften. In der laufenden Spielzeit absolvierte Luna 11 Spiele und erzielte dabei zwei Treffer und eine Vorlage.

Luna über ihre Ziele im Fussball:

Mit GC einen Titel zu gewinnen steht ganz oben auf der Liste, es wird zwar definitiv nicht einfach sein, aber nichts ist unmöglich. Ein weiteres Ziel ist es, eines Tages im Nati Dress auflaufen zu können. Für das eigene Land zu spielen war schon immer ein Traum von mir. Auch im Ausland zu spielen und so vom Fussball leben zu können reizt mich sehr, aber ich denke momentan ist es dafür noch etwas zu früh."

Luna über ihre Wünsche zum Weltfrauentag

Rosa für Mädchen und Blau für Jungs ist Schnee von gestern. Ich wünsche mir, dass wir uns als Gesellschaft von altmodischen Rollenbildern entfernen und uns umso mehr für die Gleichberechtigung einsetzen. Unabhängig vom Geschlecht, jeder Mensch soll die gleichen Rechte haben. Alle Formen von Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Frauen aufgrund des Geschlechts sollten auf dieser Welt keinen Platz finden."

Evelyne Häfliger

Payroll

Seit 2003 arbeitet Evelyne für den Rekordmeister. So startete sie als Leiterin der Physiotherapie und half unter anderem mit, diese im neuerbauten GC/Campus einzurichten und aufzubauen. Doch Evelyne erwies sich schnell als Allrounderin, so beschäftigte sie sich mit Versicherungsfragen, entlastete die Physios, indem sie die Abrechnungen erstellte, arbeitete mit der Buchhaltung zusammen und übernahm so vermehrt Aufgaben im administrativen Bereich. Zur Saison 2014/15 kam dann der definitive Wechsel in die Finanzen und seither ist Evelyne im Payroll tätig. Dafür machte sie unter anderem mit 58 Jahren die Ausbildung zu Sozialversicherungsfachfrau. Seit 20 Jahren ist Evelyne nun für den Grasshopper Club Zürich tätig und auf der GC-Geschäftsstelle schwer wegzudenken.

Evelyne über die aktuelle Situation im Sport:

Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland sind Frauen in Führungspositionen im Fussballgeschäft rar gestreut. Es ist zu hoffen, dass sich hier noch Einiges tut. Leider ist es so, dass Frauen mehrheitlich vorbereitende Arbeiten übernehmen, am Ende einer «Geschäftsabwicklung» aber absolut keine Entscheidungskraft haben. Meine Erfahrung zeigt mir, dass Frauen sich oft viel zu wenig zutrauen und Mühe haben, sich durchzusetzen, auch wenn das Potenzial vorhanden ist. Das Fussballgeschäft ist eben nach wie vor eine Männerdomäne. Was mir trotzdem sehr wichtig ist: entscheidend sollen die Sozial-, Fach- und Führungskompetenzen sein - und nicht das Geschlecht."

Evelyne über die Zukunft:

Die Entwicklung bei Frauen in Führungspositionen wird noch länger andauern, da hier leider zu wenige Frauen vertreten sind. Frauen brauchen mehr Selbstbewusstsein in Kombination mit der nötigen Fachkompetenz. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es ein Miteinander gibt und die Qualitäten gegenseitig respektiert werden. Akzeptanz von beiden Geschlechtern ist unerlässlich."

Lara Dickenmann

General Managerin GC-Frauen

Als General Managerin ist Lara Dickenmann eine der tragenden Personen im GC-Frauenfussball. Die 37-Jährige leitet die Geschäfte und wirkt in ihrer Funktion auch als Bindeglied zwischen den Bereich Finanzen, Kommunikation, Medizin, Sponsoring und Sport. Als Spielerin bestritt Lara 135 Länderspiele für die Schweizer Frauennationalmannschaft und hat damit die zweitmeisten Spiele absolviert. Hinzu kommen 81 Spiele für den VfL Wolfsburg und 116 Spiele für Olympique Lyon. Neben etlichen Meister- und Pokaltiteln gewann Lara mit Lyon zweimal in Folge die UEFA Women’s Champions League, dabei erzielte sie im Finale 2011 das 2:0. Keine Schweizer Fussballspielerin wurde öfters zur besten Schweizer Fussballspielerin gekürt als Lara (8 Auszeichnungen).

Lara über das, worauf sie stolz ist:

Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag zur Entwicklung im Schweizer Frauenfussball als Vorreiterin als Profi im Ausland geleistet zu haben. Zudem bin ich stolz, dass ich heute die Person bin, die ich mir schon immer gewünscht habe, zu sein. Und ich wünsche mir das für jede Person und jede Frau."

Lara darüber, wie sie die Entwicklung in den letzten Jahren zum Thema "Frauen im Sport" sieht:

Die Entwicklung war in den letzten Jahren positiv, dennoch liegt noch ein weiter Weg vor uns. Gerade was die Präsenz in den Medien und die Ausgangslage für Mädchen im Vergleich zu den Jungs angeht, gibt es noch viel Potential. Dies lässt sich unter anderem auf die Entscheidungspositionen im Sport zurückführen, wo Frauen unterrepräsentiert sind. Das müssen wir ändern, denn meine Erfahrungen als Sportlerin und als General Managerin zeigen mir, dass sich Frauen, im sportlichen Bereich oder auf der Geschäftsstelle, immer positiv auf den Gesamtverein auswirken."

Serena Forgione

Leiterin Ticketing

Serena Forgione arbeitet seit 2019 auf der Geschäftsstelle des Grasshopper Club Zürich als Leiterin Ticketing. Die 29-jährige hat ihre berufliche Karriere beim FC Aarau gestartet, ehe sie über 4 Jahre lang bei ihrem Heimatverein, dem FC Wohlen, die Leitung der Geschäftsstelle einnahm. Mit den gesammelten Erfahrungen wechselte Serena anschliessend nach Zürich. Heute ist sie an jedem Heimspiel des Grasshopper Club Zürich anzutreffen und sorgt dabei für einen organisierten Ablauf im Stadion und im Hospitality Bereich. Zudem betreut sie als Ausbildnerin die jungen Lernenden beim Grasshopper Club Zürich. In ihrer Freizeit engagiert sich Serena zudem freiwillig im Vorstand des 1. Liga-Vereins FC Muri.

Serena über ihre Wünsche am Weltfrauentag:

Für den Weltfrauentag wünsche ich mir, dass kein Unterschied mehr besteht zwischen den Geschlechtern. Gemeinsam, anstatt Gegeneinander!"

Serena's Ratschlag an Frauen im Sport:

Habt den Mut, dass zu tun, was euch glücklich macht, auch wenn sich jemand gegen euch stellt oder es nicht dem entspricht, was erwartet wird. Wer geduldig ist, hart arbeitet und Leidenschaft zeigt, wird belohnt."

Laura Walker

Ex-Spielerin und Nachwuchstrainerin

Seit der laufenden Spielzeit fungiert Laura als Assistenztrainerin der GC U16. Zuvor war Laura langjährige Spielerin bei den GC-Frauen. Neun Jahre lang lief sie für Blauweiss auf, wurde so zu einem Urgestein und führte die Mannschaft zuletzt auch als Kapitänin an. Neben ihren Trainerverpflichtungen arbeitet die Zürcherin in einem 70%-Pensum in Bern als Sportwissenschaftlerin.

Laura, worauf sie stolz ist:

Es ist ein Privileg, gleich nach meiner Karriere als Fussballerin in einem professionellen Umfeld des Junioren Spitzenfussballs arbeiten zu können und Erfahrungen als Trainerin zu sammeln. Die Arbeit mit den Spielern, aber auch innerhalb vom Staff, bereitet mir grosse Freude. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass es Normalität wird, dass Frauen auch im Männerfussball Jobs finden und zeigen, dass nicht das Geschlecht, sondern die Qualität der Personen entscheidend ist."

Lauras Ratschlag an Frauen im Sport:

Das Leistungsniveau der Frauen im Sport ist in den letzten Jahren aufgrund zunehmender Professionalisierung deutlich gestiegen. Ich wünsche mir, dass wir diese Entwicklung vorantreiben und dass es immer mehr Frauen gibt, die diese Herausforderung annehmen und bereit sind, viel dafür zu investieren. Wir brauchen weibliche Vorbilder auf allen Ebenen, an welchen sich die junge Generation orientieren kann."

Adelina Haegler-Rütschi

GC-Logo Designerin

Zum International Women’s Day blicken wir nicht nur auf die heutigen, starken Frauen beim Grasshopper Club Zürich, sondern auch in der Zeit zurück und zeigen, dass der Club bereits früher durch Frauen geprägt wurde. Einen grossen Einfluss auf die bis heute anhaltende Clubidentität hatte dabei Adelina Haegler-Rütschi. Die Zürcherin entwarf um das Jahr 1916 das allgegenwärtige GC-Logo in deren Anordnung und schnörkellosen Form. Bis heute besteht, in leicht abgeändert Form, das Logo, prägt den Club dementsprechend und ist nicht mehr wegzudenken.