Herr Brütsch war schon als kleiner Junge im Stadion Hardturm. Die Familie Bickel nahm ihn jeweils an die Spiele von GC Zürich mit. So wurde er vor 70 Jahren GC Fan und ist es bis heute geblieben. Vor vier Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Wohnung aufgeben. Er konnte auch nicht mehr ins Stadion gehen. Beim Umzug ins Gesundheitszentrum für das Alter Gehrenholz hatte er deshalb einen grossen Wunsch: Er wollte einen Fernseher im Zimmer haben, damit er weiterhin die Spiele vom Grasshopper Club Zürich verfolgen könne. So erlebte er in den letzten Jahren die Höhen und Tiefen seines Vereins via TV.
Ich bin die Ergotherapeutin von Herrn Brütsch. Vor einem halben Jahr wusste ich nicht mehr recht weiter. Gemeinsam wollten wir das Zimmer von Herrn Brütsch etwas heimeliger gestalten. Er hatte die Idee seine vier Wände mit Fotos vom Grasshopper Club Zürich zu dekorieren. Wir machten uns also auf die Suche im Internet nach geeigneten Fotos, die wir ausdrucken könnten. Aber irgendwie war Herr Brütsch mit keinem Foto richtig zufrieden. «Dieser Spieler ist gar nicht mehr bei GC.» «Auf diesem Foto fehlt die halbe Mannschaft.» Ich fragte Herrn Brütsch, ob wir nicht einfach dem Grasshopper Club Zürich schreiben sollten. Vielleicht hätte der Verein ja einen Wimpel für ihn, den er aufhängen könne. Oder ein aktuelles Mannschaftsfoto. Herr Brütsch war einverstanden.
So kam Herr Brütsch in Kontakt mit Mattias Cadonau, dem Fanarbeiter von GC Zürich. Mattias besuchte Herrn Brütsch viele Male im Gesundheitszentrum. So entstand über die Zeit ein schönes und wertvolles Vertrauensverhältnis zwischen den beiden. Mattias überbrachte Herrn Brütsch auch die herzliche Einladung vom Grasshopper Club Zürich zurück ins Stadion zu kehren. Herr Brütsch nahm die Einladung gerne an. So konnte er nach vier langen Jahren endlich wieder ins Stadion und seinen Verein zum Saisonbeginn vor Ort unterstützen. Herr Brütsch konnte sich nicht nur das Spiel anschauen. Er wurde auch vom Captain der 1.Mannschaft, Amir Abrashi per Handschlag begrüsst. Der Sportchef Bernt Haas schenkte ihm einen Wimpel und ein GC-Shirt. Die Fankurve freute sich mit Herrn Brütsch über die Rückkehr ins Stadion. Und Herr Brütsch konnte die Katakomben, den Medienbereich, die VIP Räumlichkeiten und den Rasen des Stadion Letzigrund besichtigen. Nico Grand, Fachmann Gesundheit und eingefleischter GC-Fan, erzählte mir, dass Herr Brütsch bei der Rückkehr ins Gesundheitszentrum drei Mal laut «Hopp GC» in den Innenhof des Gesundheitszentrums gerufen habe. So glücklich und ausgelassen hätte er Herrn Brütsch noch nie erlebt.
Nach diesem bleibenden Ereignis hat Herr Brütsch zwei weitere Male die Grasshopper im Letzigrund unterstützt. Das Zimmer ist nun sehr heimelig und unverkennbar nach Herrn Brütschs Geschmack mit vielen Fotos der Spieler, einem Fan-Kalender, Schals und einem GC Wimpel dekoriert. Nun sei es leider zu kalt für ihn um die Spiele im Stadion mitzuverfolgen. Er werde GC über den Winter hinweg am Fernsehen die Daumen drücken. Sobald die Temperaturen es wieder zulassen, möchte Herr Brütsch aber wieder ins Stadion zurückkehren.
Um die Zeit für Herrn Brütsch bis dahin zu verkürzen und zu verschönern sucht das Gesundheitszentrum freiwillige Personen, die Herrn Brütsch sporadisch besuchen. Dies um mit ihm einen Kaffee zu trinken und um gemeinsam über den geliebten Grasshopper Club Zürich fachsimpeln zu können.
Für mehr Informationen können sich Interessierte Hoppers gerne beim Fanprojekt GCZ melden. Kontakt:
Mattias Cadonau
079 502 26 76
mattias.cadonau@fanprojekt-gcz.ch