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GC Zürich setzt auf nachhaltige Investitionen und Swissness
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    • 06 / 04 / 25
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GC Zürich setzt auf nachhaltige Investitionen und Swissness

Die Grasshopper Fussball AG hat an einer Medienkonferenz in Zürich Bilanz zur vergangenen Saison gezogen und die strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre vorgestellt. Lokales Knowhow und nachhaltige Investitionen sollen den Club auf ein wirtschaftlich stabileres Fundament legen.

Der Grasshopper Club Zürich blickt auf eine schwierige Saison 2024/25 zurück. Die Partnerschaft mit Los Angeles FC erfolgte in einer sportlich und wirtschaftlich angespannten Lage, die einen umfassenden Umbruch erforderte. Dieser konnte im ersten Jahr noch nicht abgeschlossen werden. Die gemachten Erfahrungen aus der abgelaufenen Saison wurden analysiert und erste Weichen gestellt, um den GCZ strukturell besser aufzustellen.

Sportliche Bilanz mit Höhen und Tiefen

Die 1. Mannschaft sicherte sich erst in der Barrage gegen den FC Aarau den Klassenerhalt. Dass sich GC erneut im Abstiegskampf befand, zeigt, dass nicht alle Entscheide fruchteten. Besonders die hohe Anzahl von 35 Spielern anfangs Saison erschwerte die Kaderzusammenstellung.

Äusserst positiv sticht die Nachwuchsarbeit hervor. Mit Leart Kabashi und Tugra Turhan kamen zwei U17-Spieler auf neun Einsätze in der höchsten Schweizer Spielklasse. Beide erzielten ihre ersten Super-League-Tore und gehören zu den jüngsten Torschützen der Liga. Zusätzlich debütierte mit Yannick Bettkober ein weiteres Talent aus dem eigenen Nachwuchs. Die U21 steht aktuell in der Finalrunde und könnte zum ersten Mal in die Promotion League aufsteigen. Die U19 erreichte den Cupfinal, während die U16 und U17 in den Playoff-Halbfinals stehen.

Nähe zu den Fans sorgt für markant höhere Ticketeinnahmen

Auch in der kommerziellen Abteilung wurden erste Erfolge erzielt. Mit zahlreichen Events, einem neuen Fancorner im Store des 11teamsports und der Eröffnung des Hauptsitzes im Herzen der Stadt gelang es, die Präsenz der GC-Fussballer in Zürich deutlich zu erhöhen und die Nähe zu den städtischen Fans zu stärken. Die Neuausrichtung zeigte Wirkung: Die Ticketeinnahmen stiegen innerhalb eines Jahres um über 30 Prozent – ohne Cup-Derby! Auch im Merchandise hat sich der Club positiv entwickelt, nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit mit Stadtzürcher Designern und Fans.

Langfristige Stabilität mit Schweizer Führung

Trotz erfreulicher Entwicklungen im kommerziellen Bereich bleibt die wirtschaftliche Lage herausfordernd. Die Eigentümerschaft wird auch zukünftig für allfällige Verluste aufkommen. Die Investitionen sollen jedoch gezielt und sinnvoll eingesetzt werden. Harald Gärtner, Managing Director Europe of LAFC: «Wir wollen GC Zürich nachhaltig aufbauen. Dafür müssen wir Schritt für Schritt vorgehen, damit die Mittel langfristig wirken».

Die Geschäftsleitung wird die Neuausrichtung des Clubs weiter vorantreiben. Mit der Verpflichtung von Alain Sutter als Sportchef setzt GC dabei auf Swissness. Sutter übernimmt die sportliche Gesamtverantwortung. Er hat bereits beim FC St. Gallen bewiesen, dass er ein stabiles sportliches Fundament schaffen kann. Ebenfalls neu in die Geschäftsleitung aufgenommen wird Christoph Urech. Der Mehrfachunternehmer bringt seine Erfahrung als ehemaliges VR-Mitglied des FC Thun in die Rolle des Chief Business Officer ein und verstärkt die Führungsstruktur: «Ich freue mich, den Grasshopper Club Zürich bei der Stabilisierung des Clubs zu unterstützen».

Komplettiert wird die Geschäftsleitung durch Roland Gebhard, der weiterhin die Finanzen und das HR verantwortet. Die Geschäftsleitung besitzt die operative Verantwortung und ist mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen und Budgetverantwortung ausgestattet. Die Geschäftsleitung wird durch Harald Gärtner und Lukas Grether vom Partnerclub Los Angeles FC unterstützt. Beide verfügen über langjährige Erfahrung bei europäischen Fussballclubs.

Alain Sutter setzt den sportlichen Kurs

Mit Alain Sutter übernimmt ein profilierter Fussballkenner die sportliche Führung. Der neue Sportchef will eine klare sportliche Identität entwickeln. «Im Fussball geht es nicht nur um Resultate. Die Fans bezahlen Eintritt und wollen unterhalten werden. Die wichtigste Aufgabe wird es sein, ein Team zu formen, das aktiven, intensiven, mutigen Fussball spielt und in den Wettkampf geht, um zu gewinnen».

Bereits in den vergangenen Monaten wurde der Kader gestrafft. Spieler, die sich zum Club bekennen, haben neue Verträge erhalten. GC Zürich setzt dabei auf junge, entwicklungsfähige Spieler, auch aus dem eigenen Nachwuchs. «Teure Transfers passen nicht zu unserer Strategie», so Sutter.

Die Zusammenarbeit mit dem Los Angeles FC bleibt strategisch wertvoll. GC Zürich profitiert vom internationalen Netzwerk unter anderem bei Scouting, Analyse und punktuellen Leihgeschäften. Alle sportlichen oder wirtschaftlichen Entscheide müssen im Interesse von GC sein. «Wir machen nur Transfers, die einen Mehrwert für GC schaffen», betont Sutter.

Blick nach vorne

Alain Sutter richtet sich an der Medienkonferenz auch an das Club-Umfeld: «GC darf stolz sein auf seine Geschichte. Die Ausgangslage heute ist aber eine komplett andere. Es ist Zeit, nach vorne zu schauen und sich von unrealistischen Erwartungen zu lösen. Diese Demut ist entscheidend».

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